Wirtschaftsnobelpreisträger in Lindau

Zum 5. Mal trafen sich die Nobelpreisträger für Wirtschaftswissenschaftler in Lindau

Für drei Tage verwandelte sich das Stadttheater Lindau in einen Hörsaal der Extraklasse. Insgesamt 17 Träger des Alfred-Nobel-Gedächtnispreises für Wirtschaftswissenschaften, wie der korrekte Titel der Laureaten heißt, präsentieren in diesem Jahr dort ihre Forschungen.

Drei Tage lang präsentierten die Nobelpreisträger für Wirtschaftswissenschaften ihre Forschungen in Lindau.

Groß war der Kreis, der sich um eine Teilnahme an dieser Veranstaltung beworben hatte. Über 350 junge Wissenschaftler nahmen an den zahlreichen Vorlesungen und Podiumsdiskussionen teil.

Die Keynote sprach bei diesem Treffen Mario Draghi, Präsident der Europäischen Zentralbank. Dabei trat er als Verfechter der rigiden Geldpolitik der Zentralbank auf: „Wenn sich die Welt wie in den vergangenen zehn Jahren ändert, muss insbesondere die Geldpolitik angepasst werden.“

Mit dabei waren auch die Nobelpreisträger, die 2016 den Nobelpreis für ihre Forschungen auf dem Gebiet des Verhaltens privater Akteure und der Gestaltung von Public Policies erhalten hatten: Oliver Hart und Bengt Holström. Hart referierte in Lindau zu seinem Spezialgebiet: „Should a Company Pursue Shareholder Value?”, während Bengt R. Holmström auf das Thema „Debt and Money Markets“ einging.

Die Vorträge waren in diesem Jahr mit besonderem politischem Schwerpunkt. Eric S. Maskin sprach über „A Better Way to Choose Presidents”, wobei er hofft, dass aktuelle Ereignisse  durch seine Forschungen erhellt werden können. Dabei legte er seine theoretischen Analysen vor, warum Donald Trump zum amerikanischen Präsident gewählt worden ist.  

Am Podium standen die Wirtschaftsnobelpreisträger, hier Prof. Dr. Myerson

Roger B. Myerson behandelte „Local Agency Costs of Political Centralisation”, wobei er seinem theoretischen Modell ein praktisches Beispiel – in diesem Fall aus Botswana – gegenüberstellte.
Auch Lars Peter Hansen betonte in seiner Präsentation „Wrestling With Uncertainty in Climate Economic Models“ die politischen Dimensionen des Themas. Sir Christopher A. Pissarides untersuchte „Work in the Age of Robots” und stellte in einem Schaubild deutlich heraus, welche Berufsgruppen von der Digitalisierung besonders betroffen und wo die Gewinner der zukünftigen Arbeitswelt zu finden sind.

Die Treffen der Nobelpreisträger in Lindau haben bereits Tradition. So fand das jährliche Treffen der Nobelpreisträger der naturwissenschaftlichen Disziplinen in diesem Jahr bereits zum 67. Mal statt. Ausgangspunkt dieser Treffen war das Anliegen von Graf Lennart Bernadotte, Enkel des König Gustav V. von Schweden, ein Forum zu schaffen, das dem friedlichen Austausch der Wissenschaftler aus aller Welt dienen sollte. 1951 fand aufgrund seiner engen Beziehungen zum schwedischen Königshaus dieses Treffen erstmals in seiner Residenz auf der Insel Mainau statt. Man wollte  eine Annäherung unter Wissenschaftlern nach dem Zweiten Weltkrieg erreichen. Die Nobelpreisträger sagten damals spontan zu und begründeten damit eine Tradition, die bis heute anhält.

Gräfin Bettina Bernadotte hieß die Wissenschaftler
zu dem 6. Treffen der Wirtschaftsnobelpreisträger willkommen

2004 wurde diese Einrichtung auch für die Nobelpreisträger für Wirtschaftswissenschaften begründet. Allerdings erlebte Graf Bernadotte diese Erweiterung nicht mehr, seine Frau Sonja übernahm diese lang vorbereitete Aufgabe. 2008 hat Gräfin Bettina Bernadotte diese Schirmherrschaft von ihrer Mutter übernommen.

Bereits in den ersten Jahren der Lindauer Treffen wurde der Austausch der Laureaten um den Dialog mit jungen Wissenschaftlern, Ph.D.-Anwärtern und Studenten erweitert. Damit wurde das Erfolgsrezept der Treffen  begründet, die verschiedenen Generationen der Wissenschaftler zusammenzubringen, die bereits Lorbeeren für ihre Erfolge und Forschungen errungen haben und jene, die am Start ihrer wissenschaftlichen Karriere stehen.       

In diesem Jahr hat das Komitee eine Erweiterung in dem Austausch der Wissenschaftler geschaffen: Erstmals gab es am späten Nachmittag Seminare zu den Gebieten Mikroökonomie, Makroökonomie und Angewandte Mikroökonomie.

Tatsächlich nickten die Professoren nicht nur die Arbeiten der jungen Wissenschaftler ab,  sondern gaben teilweise aus ihrem breiten theoretischen Wissen wertvolle Anregungen für die Weiterentwicklungen der jeweiligen Themen (siehe Kasten).

Für die zuhörenden Jungwissenschaftler ein besonderer Anreiz, seine eigenen Forschungsschwerpunkte mit den anderen zu messen. So waren trotz der vorgerückten Stunden diese Seminare intensiv besucht. Immerhin waren die Tage vom frühen Morgen an angefüllt mit Vorträgen, Podiumsdiskussionen, anspruchsvollem Austausch in den Pausen, in denen insbesondere die Nobelpreisträger umlagert waren und mit Fragen überhäuft wurden. Trotzdem waren die wenigen Plätze, die es für das zusätzliche Science Breakfast morgens um 7 Uhr gab, sehr schnell vergeben.

Peter Altmaier, Kanzleramtsminister, hielt die Festrede im Dornier-Museum.

Das straffe Programm der Wissenschaftsveranstaltung ließ allerdings auch genügend Zeit zum gegenseitigen Kennenlernen. So gab es zum Auftakt einen geselligen bayrischen Abend. Doch schon am zweiten Abend beim offiziellen Festessen rückte Kanzleramtsminister Peter Altmaier in den attraktiven Räumlichkeiten des Dornier-Museums die Wirtschaftswissenschaften in den Mittelpunkt. Wohl wolle er als Jurist nicht über Ökonomie referieren, doch hat sich aus seinen Grundlagen-Vorlesungen in Wirtschaftswissenschaften das Ricardo-Modell eingebrannt. Er befürworte nicht nur den weltweiten Austausch der Wissenschaften, sondern auch des Handels und trete gegen Abschottung ein. „Je kleiner ein Land ist, umso wichtiger ist es, dass es international verbunden bleibt“, bekräftigte er seine Aussagen und ergänzte, dass sich die Bundesregierung dafür einsetze, dass der Weg zu offenen Märkten fortgesetzt wird.

Entspannende Phasen der Tagung gab es dann am Schlusstag. Bei einer entschleunigenden Bodenseefahrt von Lindau auf die Insel Mainau kamen sich die Wissenschaftler näher und man konnte sich über individuelle Zukunftspläne austauschen.

Abschließende Podiumsdiskussion auf der Insel Mainau.

Doch kaum auf der Insel angekommen, gab es die abschließende Podiumsdiskussion. In großer Runde trafen sich die Laureaten  James J. Heckman, Daniel L. McFadden und Sir Christopher A. Pissarides mit der jungen Wissenschaftlerin Rong Hai und dem Moderator Torsten Persson vom Institute for International Economic Stockholm zu dem Thema „What could and should we do about inequality?” Dabei wurden nach einem Versuch der Definition von Ungleichheit von den Wissenschaftlern konkrete Ansätze formuliert, wie man der Ungleichheit begegnen kann und durch internationale Beispiele untermauert: Sei es das Projekt der Pueblo Indianer in den Reservaten Casinos zu eröffnen oder die chinesische Gesundheitspolitik. Auf die Fragen nach den Gründen der Armut in Afrika konnte nicht umfassend eingegangen werden, Heckmann sieht die Gründe zum einen in den Handelsbeschränkungen und in der politischen Instabilität der jeweiligen Staaten. Wobei sich das Podium darüber einig war, dass das Chaos, das aus Ungleichheit und Armut resultiert, die größte Bedrohung für die globale Wirtschaft sei. Daher sind darin auch die zukünftigen Forschungsprojekte für Wirtschaftswissenschaftler zu suchen, spornte Pissarides die jungen Wissenschaftler an, sich darin zu engagieren. Mit dem treffenden Satz „I’m not sure if we’re any wiser, but at least we’re confused at higher level”, beschloss Persson die Podiumsdiskussion.

Entspannung gabs Science Picnic im Arboretum auf der Insel Mainau.

Wirkliche Entspannung setzte beim Science Picnic im Arboretum auf der Insel ein. Selbstverständlich wurden heimische Produkte der Bodenseeregion geboten und den Gästen aus aller Welt schmackhaft serviert.

Sicher ist, dass diese Verbindungen, die auf diesem Treffen geschaffen wurden, lange halten. Auch dies haben die Veranstalter aufgegriffen und aktuell das Lindau Alumni Network geschaffen. Dies bietet eine online Plattform für die ehemaligen Teilnehmer der Lindau Nobel Laureate Meetings. Mithilfe dieses digitalen Austausches soll der Geist von Lindau weiter lebendig gehalten werden.

Tagung erweitert um Seminare

Ein Novum gabs beim diesjährigen sechsten Treffen der Wirtschaftsnobelpreisträger in Lindau: Nicht nur die Laureaten hielten Vorträge, vielmehr traten auch die teilnehmenden Jung-Wissenschaftler als Referenten auf.

Jeweils zehn Nachwuchs-Wissenschaftler konnten in einem der neun Seminare ihre Forschungen vor einer Gruppe von Nobelpreisträgern vorstellen. Strikt eingehalten werden musste die maximale Präsentationslänge von sechs Minuten. Danach folgte noch eine Kommentar- und Fragerunde der etablierten Wissenschaftler, und schon folgte das nächste Thema. Strenge Kriterien lagen dieser Auswahl der Vorstellungen im Vorfeld zugrunde, um so mehr waren die ausgewählten jungen Referenten angespornt, eine eindrucksvolle Präsentation ihrer Ergebnisse vor den etablierten Wissenschaftlern zu halten. 

Den Nobelpreisträgern wurde dabei die breite Vielfalt der Themen offenbar, die im Fokus der Nachwuchswissenschaftler stehen.

So boten die Themen genügend Zündstoff auch zur inhaltlichen Auseinandersetzung.  Nobelpreisträger Robert J. Aumann stellte bei dem Vortrag von Magdalena Helfrich, Universität Bayreuth, über „Salience in Retailing: Vertical Restraints on Internet Sales” grundsätzlich in Frage, ob man sich mit dem Thema des Internetverkaufs überhaupt auseinandersetzen müsse, da es Konsumenten gäbe, die die technologische Herausforderung eines online Shoppings nicht annehmen und daher eine Restriktion von Herstellern, ihre Güter im Internet zu verkaufen, ins Leere laufen.

Die Themen der jungen Wissenschaftler über ihre Forschungsarbeiten war so breit gefächert wie die Disziplin selbst. Da referierte Fabian Wahl, Universität  Hohenheim, über „Does European Development Have Roman Roots? Evidence From the German Limes”, gefolgt von dem Vortrag „Children or Education, or Both? Fertility Prospects and Educational Investment in China During the One-Child-Policy“ von Eva Raiber, Toulouse School of Economics, und weiter ging es mit dem Thema „War and Behaviour” von Wolfgang Stojetz, Humboldt-Universität zu Berlin.

Rong Hai von der University of Miami sprach in den vorgegebenen sechs Minuten über „A Dynamic Model of Health, Addiction, Education, and Wealth“, daran schloss sich der Vortrag von Felix Resel, ifo Institut – Leibniz Institute for Economic Research an der Universität München, an: „ Activating History – the Turkish Sieges of Vienna, Anti-Turkish Campaigns, and the Rise of Right-Wing Populism“. Darin kam er zu dem Schluss: „Watch out: history may hit back.“

Insgesamt führte die Vielfalt der Themen vor Augen, dass die wirtschaftswissenschaftliche Forschung sehr wohl relevant für die Gesellschaft ist, wenn auch die Formulierung der Themen einen realitätsfernen Eindruck machte. Insgesamt maßen sie sich an der Feststellung, wie man den heutigen Problemen begegnen kann und entwickelten Lösungsansätze.

Beispiel dafür war der Vortrag von Blythe Adamson, Universität Washington „Incentivising Drug Adherence: Conditional Cash Transfers for HIV Patients“, oder von Rachel Cassidy, Universität  Oxford, über „ The Power to Protect: Intra-Household Bargaining and Female Condom Use“.

Insgesamt gaben diese Seminare dem Treffen eine neue Qualität und machen diese Veranstaltung noch attraktiver, sich als Wissenschaftler um die Teilnahme zu bewerben –  sofern man unter 35 Jahre ist. Mit einem Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften in der Tasche wäre man automatisch dabei, so lautete auch der Schlusspunkt bei der Abschiedsrede des Vertreters der jungen Wissenschaftler auf der Insel Mainau!

Text und Fotos: Regina Meier

Hier gehts zur Druckfassung des Berichts über die Lindauer_Tagung August 2017

Weitere Details des Programms: Mediathek der Lindau Nobel Meetings

Nachhaltigkeit wesentliches Thema für Barack Obama

Verleihung des Deutschen Medienpreises in Baden-Baden

Auch wenn er nicht mehr der Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika ist, hat das Wort von Barack Obama Gewicht und wird weltweit gehört. Als er kürzlich im Rahmen eines Deutschlandsbesuchs den Deutschen Medienpreis 2016 in Empfang nahm, hielt er bei dem Besuch in Baden-Baden eine beachtenswerte Rede.

Medienpreisverleihung in Baden-Baden

Karlheinz Kögel, der den Preis zum 25. Mal verlieh, lobte Barack Obama als außergewöhnlichen Menschen, der  wie kein anderer die Vision einer Welt verkörpere, in der es Hoffnung gibt und der Wandel zum Besseren möglich ist. Er sei ein begnadeter Politiker unserer Zeit, eine Führungskraft, die exemplarisch gezeigt hat, was Worte bewirken können. Der Deutsche Medienpreis, der von dem Preisstifter Karlheinz Kögel mit einer Jury aus Chefredakteuren und Medienverantwortlichen vergeben wird, würdigt Präsident Obama als den herausragenden, weltweit anerkannten Repräsentanten der internationalen Politik des vergangenen Jahrzehnts.

Die Laudatio hielt Joachim Gauk, ehemals Bundespräsident Deutschlands.

Die Laudatio bei der Preisverleihung hielt Joachim Gauck, der ehemalige Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland. Obama sei als Politiker nicht nur ungewöhnlich, sondern habe die Ressource Hoffnung vor Augen geführt.

Barack Obamas Charisma, sein mitreißendes Anpacken von Themen, seine Fähigkeit, Menschen zu animieren, Probleme anzugehen, war auch in Baden-Baden zu spüren.

Das Thema der Nachhaltigkeit ist für ihn ein zentrales Thema. Ob es um Klimaschutzabkommen oder Gesundheitspolitik geht, er vermittelt den Eindruck, dass er Themen in den Mittelpunkt stellt, die langfristig zum Wohl der Menschen wichtig sind. Jetzt – nach seiner Präsidentschaft – arbeitet er weiter daran: mit Auftritten wie auf dem Evangelischen Kirchentag in Berlin oder auch in der Obama-Sitftung, die er gemeinsam mit seiner Frau leitet. 

Barack Obama lobte die deutsche Haltung in der Flüchtlingsfrage.

Auch bei der Verleihung des Deutschen Medienpreises 2016 in Baden-Baden propagierte er seine Ziele. Er gab gleichzeitig auch Lob an Deutschland Ausdruck über den nachhaltigen Einsatz in Flüchtlingsfragen und bestätigte das gute Verhältnis zu Angela Merkel.

Er verfolgte eisern seine Regel, den Nachfolger im Amt nicht zu kritisieren. Doch waren seine Aussagen deutlich auf Donald Trump ausgerichtet, als er die positiven Errungenschaften seiner Amtszeit in Sachen Freihandel und Gesundheitsversicherung auflistete.

Seine Rede beendete er mit den deutschen Worten „Vielen Dank“. Damit erntete er weitere Sympathiepunkte bei den Anwesenden.

Für die Preisverleihung hatten sich so manche Prominente aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Medien eingefunden. Auf der Gästeliste standen unter anderem Bundestrainer Joachim Löw, Dr. Wolfgang Porsche, wie auch die Moderatoren Günther Jauch und Johannes B. Kerner. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble nahm ebenso daran teil und konnte vor der Preisverleihung mit Obama sprechen. Beide kamen über einen rollstuhlgerechten Zugang in das Auditorium und nicht über die breite Treppe zum Podium.

Winfried Kretschmann, Ministerpräsident von Baden-Württemberg, sprach ein Grußwort.

Winfried Kretschmann ließ es sich nicht nehmen, ein Grußwort als baden-württembergischer Ministerpräsident an den Preisträger zu richten und lobte seine Anstrengungen für ein Klimaschutzbündnis: „Ohne ihn wäre das Klimaabkommen von Paris nicht zustande gekommen.“ 

Leider war ein Interview mit ihm aufgrund der Terminenge nicht möglich, auch wenn die Fragen zur Nachhaltigkeit unter  den Nägeln brennen. Gern hätten wir ihm die Fragen nach seiner Sicht der Nachhaltigkeit gestellt. Welche Umstellungen in den Wirtschaftssystemen sind notwendig, um nachhaltiges Wirtschaften zu ermöglichen? Welche nachhaltigen Errungenschaften seiner Amtszeit waren für Sie besonders wichtig? Welche sind gerade in Gefahr wieder gekippt zu werden, und welche werden bleiben? Aber auch Fragen nach CARB II, was bedeutet es für deutsche Unternehmen, die in die USA exportieren?

Vielleicht nimmt ja Barack Obama die Einladung von Margret Mergen, Oberbürgermeisterin der Stadt Baden-Baden an, und verbringt mal eine Woche im Schwarzwald. Dann ist vielleicht die Terminplanung entspannter, und wir können unsere Fragen stellen. Wenn sich bis dahin nicht neue Themen ergeben haben. 

Regina Meier

Hier gehts zur Druckfassung des Berichts über die Medienpreisverleihung an Barack Obama im Mai 2017 in Baden-Baden

Spende für Nepalhilfe

Mit der Spendenübergabe an Gerlinde Kaltenbrunner für die Nepalhilfe Beilngries fand der Vortrag  von Werner Meier im Obertsroter Kirchl nun seinen Abschluss.

Der Lichtbildervortrag führte weiter auf eine Reise nach Darjeeling und einer Trekkingtour auf dem Singalila-Trail an der unmittelbaren Grenze zu Nepal.

Aufgrund der dort gemachten Erfahrungen und den Erzählungen über die verheerenden Schäden durch das Erdbeben stellte der Vortragende statt eines Eintrittsgelds eine Spendenbox zur Unterstützung der Nepalhilfe Beilngries auf. Jetzt konnte die aufgerundete Spende von 500 Euro an die Extrembergsteigerin Gerlinde Kaltenbrunner, die sich mit anderen Bergsteigern für den Wiederaufbau einer Schule in Thulosirubari, Nepal, einsetzt, übergeben werden.

Die Spendenübergabe war erst jetzt möglich, nachdem Gerlinde Kaltenbrunner die vergangenen Wochen mit  ihren Vorträgen in der gesamten Bundesrepublik Deutschland und Österreich gereist war und einen Aufenthalt in Japan absolviert hatte. Erst jetzt ist sie wieder – kurzfristig – in Baden unterwegs und sprach allen Spendern aus der Veranstaltung im Kirchl ein herzliches Dankeschön aus: „Der Wiederaufbau der Schule ist jetzt so richtig im Gang“, da komme diese Spende genau richtig.  

Mountain whispers

Das außergewöhnliche Land Bhutan steht im Mittelpunkt des Vortrags von Werner Meier “Mountains whispers“.

Am Fuße des Himalayas an der Grenze zu Indien und Nepal liegt dieses einzigartige Königreich, das sich das Glück seiner Einwohner als Ziel in die Verfassung geschrieben hat und ganz in den buddhistischen Kulturkreis eingebettet ist. Das Land zieht den Besucher mit seiner atemberaubenden Landschaft und den gastfreundlichen Menschen in seinen Bann.

Die Reise ging weiter über Darjeeling in Nordindien zum Singalila-Trail, dereindrucksvolle Aussichten auf die höchsten Berge der Welt bietet.

Über Pässe und abenteuerliche Straßen, die sich entlang der Flussläufe winden, vorbei an Tschörten und Gebetsfahnen, führt die Reise weiter in die Klöster Sikkims.

Der Vortrag findet im Rahmen der Kulturveranstaltungen im Kirchl statt

Und närrisch wie im letzten Jahr

Diese Büchlein erzählt von Begegnungen, Erfahrungen, Gedanken mit und über die Gernsbacher Bleichhexen, in Erzähl- Reim und- Liedform, überliefert und niedergeschrieben von Freunden, Verwandten und Gönnern der Hexen und von anderen närrischen Personen.

Es lädt ein zum Schmökern in der langen Zeit zwischen den Fasnachtskampagnen und zaubert auf „hexisch“ leichte Art ein Schmunzeln und Lächeln ins Gesicht.

Erschienen in der Walpurgisnacht 2016, Gernsbach
80 Seiten, Abbildungen in Farbe und sw
ISBN 978-3-88640-206-9

12,- Euro (genauer gesagt: 11,11 Euro + 0,89 Euro Hexensteuer)

zu erwerben über Bücherstube Gernsbach

Kalender 2014

Brücken – Verbindungen weltweit

Auf unseren Reisen durften wir schon viele Brücken überqueren, massive, wacklige, historische, moderne.  Wir hätten noch viele weitere ergänzen können, doch die Kalendermonate geben uns ein Maß vor: und so haben wir zwölf markante Brücken, die uns viel bedeuten, ausgewählt. Martina ergänzte dazu die jeweils passenden Schriften und betont damit die Einmaligkeit eines jeden Kalenderblatts.

Brücken ermöglichen uns nicht nur von einer Seite auf die andere Seite des Ufers sicher und trockenen Fußes zu kommen, sie haben noch so viel mehr Eigenschaften. Oftmals prägen sie eine Stadt (siehe San Francisco), sind Sinnbild für den Ort und erzählen die Geschichte des Ortes, verbunden mit Landschaft und Menschen. Jedes Mal erleben wir das Überqueren neu und das Verbinden der jeweiligen Ufer. Das eine oder andere Mal mussten wir diesen Übergang erst mal finden, manchmal mussten wir auch mutig sein, und das Überqueren wagen. Brücken ermutigen uns, auf die anderen zuzugehen,  sie tragen uns und unsere Lasten auf unserem Weg. Das Beispiel der Kehler-Straßburger Brücke, die Passerelle des DeuxRives, zeigt eine ganz wesentliche Eigenschaft: sie stärken eine Verbindung, nicht nur physisch und sichern das Zusammenwachsen und Zusammenkommen der jeweiligen Anrainer. Für uns in Gernsbach ist die Überquerung der Stadtbrücke jedes Mal ein Erleben, das Begegnen möglich macht.

Eine Hommage an die Brücken.

Überquert mit uns nicht nur den Jahreswechsel, sondern auch Brücken dieser Welt.

Brücken prägen – finden – verbinden – finden – vollenden – ermutigen – tragen – erfahren – stärken – sichern – erzählen – verbinden – erleben – wagen.

Kalender 2013

Hakuna matata

Dank der Unterstützung von … konnte ich die jeweiligen Weisheiten aus Tansania, die ich aus einem Buch aus Tansania gefunden habe, übersetzen und auch das einzig englische Zitat von Walt Disney in Suaheli anfügen. Lasst euch entführen in die Denkweise Afrikas:

Januar: Ballonfahrt
Dem Elefant sind seine Zähne nicht zu schwer, weil er sie gewohnt ist.
Meno ya tembo si mazito kwake, kwa kuwa ameyazoea.

Februar: Löwen
Vorsicht bedeutet nicht Furcht.
Nidhamu siyo woga.

März: Massai
Wer essen will, der muss zuerst Holz sammeln.
Apendaye kula ni sharti akusanye kuni.

April: Kinder
Wer einem jungen Vögelchen hilft, hilft, dass es fliegen kann.
Asaidiaye kinda la ndege hulisaida lile linaloweza kuruka.

Mai: Sansibar
Wer im Alter blind wird, dem ist der Ort des Sonnenunterganges nicht unbekannt.
Atakayekuwa kipofu uzeeni, nafahamu eneo jua linapokuchwa.

Juni: Moshi
Kwa msaada wa Mungu tutayashinda ya dunia.
Mit Gottes Hilfe können wir allen Herausforderungen auf der Erde begegnen.

Juli: 1. Wandertag
Zwei, die miteinander gehen, bleiben einander in Erinnerung.
Waendao waili wanakumbushana.

August: 2. Wandertag
Ein Geschenk anzunehmen ist leicht, schwieriger ist, es zu erwidern.
Kupokea zawadi ni rahisi, kuluko kutoa.

September: 3. Wandertag
Wer immer auf einem Fleck vor dem Feuer sitzen bleibt, auf den fällt  schließlich die Asche.
Akaaye mahali pamoja mbele za moto mwishoni atajifunika na jivu.

Oktober: 4.Wandertag
Wer in der Nacht dein Führer war, dem dankst du beim Hellwerden.
Akusindikizaye usiku, umshukuru wakati wa macheo.

November: Gipfeltag
If you can dream it you can do it. (Walt Disney)
Tamaa zote huambukizana.

Dezember: Abstieg
Was gibt, ist das Herz. Die Finger lassen bloß los.
Kitoacho ni moyo, vidole huachia tu.

 

Delfine weinen nicht

Roman von Julia Killinger

Die 18-jährige Kim ist auf der Suche nach einem eigenen Leben und nach der großen Liebe. Dabei rebelliert sie ständig gegen Eltern, ja gegen die gesamte Erwachsenenwelt.
Schließlich schicken die Eltern ihre widerspenstige Tochter zu Freunden nach Florida. In einer Delphin-Station lernt Kim ihre große Liebe kennen, doch unerwartete Entwicklungen sorgen für Überraschungen.

Teenager erkennen sich in der launischen bis wilden Kim wieder, und im erwachsenen Leser macht sich eine innerliche Unruhe breit, weil der Roman ihnen die eigene erzieherische Machtlosigkeit immer wieder vor Augen führt.

Gelungener Debüt-Roman einer 15-jährigen Autorin!

2012, 224 Seiten, ISBN 978-3-88640-154-3, 16,80 €

ISBN 978-3-88640-154-3

Hello 2012 – goodbye 2011

Every end is a new beginning: wie wahr! Das wurde im Kalender für 2012 versinnbildlicht! Den Refrain des alten Beatles-Song “You say good bye – and I say hello” kann man auch für das Motto für den Übergang in einen neuen Lebensabschnitt benutzen.
Mit Aufnahmen aus jeweils einem Kontinent und ein paar LKW-Fotos bietet dieser Kalender einen Rückblick auf vergangene Reisen.

Aufbruch im Land des Drachens

Arbeiten und Leben in China zwischen Konfuzianismus, Sozialismus und Globalisierung

Herausgegeben von Ulrike Reisach und Regina Meier
mit Fotografien von Werner Meier

Seit der Kulturrevolution hat sich das Leben in China komplett verändert: das Land hat seither einen historisch einzigartigen Wachstums- und Entwicklungsprozess durchlaufen. Es ist der wettbewerbsintensivste Standort, an dessen Chancen deutsche und internationale Firmen teilhaben wollen. Immer mehr Unternehmen engagieren sich in China, aber auch immer mehr Produkte kommen aus dem Reich der Mitte in unser Land. Innerhalb weniger Jahre verlief die Entwicklung in China von einem „Klassenkampf à la Mao hin zu einem machiavellistischen Ultra-Kapitalismus“.

In dem vorliegenden Buch zeichnen Insider diesen Prozess und die Auswirkungen auf die Gesellschaft auf. Die Autoren der einzelnen, in sich abgeschlossenen Beiträge leben und arbeiten in China oder haben berufliche Verbindungen zu dem Land. Sie geben einen Überblick über das heutige China und vergleichen die Gegenwart mit den einzelnen Stationen der Reformbewegung. Somit tragen sie zur Diskussion und zum Verständnis der heutigen Situation bei.

Die Veränderung der Lebensumstände in China seit den achtziger Jahren wird anhand der Fotos besonders deutlich: Auf der einen Seite die atemberaubende Hochhaus-Skyline der Metropolen, auf der anderen Seite die Epoche, als noch die Fahrräder in den Straßen dominierten, Wandzeitungen Informationen transportierten und keiner an der blauen Einheitskleidung vorbeikam.

Das Buch wendet sich an alle, die beruflich direkt vor Ort sind oder die mit chinesischen Unternehmen zusammenarbeiten. Aber auch an all diejenigen, die der Faszination dieses Landes und ihrer Menschen erlegen sind.

Die Beiträge der einzelnen Autoren:
Rückblick: Rotchina auf dem Weg zur Wirtschaftsmacht (1967) von Dr. Casimir Katz
China stellt die Weichen
von Klaus Wild
Vom Staatskonglomerat zum chinesischen Multi von Ulrike Reisach
Von Mao zu Machiavelli von Markus Taube
Von der Wandzeitung zur Datenautobahn
von Christian Schmidkonz
Chinas sozialer Kitt: Von innerfamiliären zu gesellschaftlichen Verpflichtungen
von Theresia Tauber
China im Spagat zwischen Entwicklungsland und Industrienation
Wenn aus Expats Locals werden
von Christian Sommer
Leben und Arbeiten in China von Dirk Seyfert
Das Chinabild der Europäer
von Ulrike Reisach und Theresia Tauber

„Chinas Entwicklung vom Klassenkampf zur Wirtschaftsmacht aus der Sicht von Insidern.“ (Niedersächsische Wirtschaft)

„Insgesamt ergeben die in einem neutralen Ton abgefassten, in der Themenauswahl aber nicht unkritischen Beiträge einen Überblick über die wichtigsten Aspekte, mit denen ein Deutscher in China konfrontiert wird.“ (Zeitschrift für Politikwissenschaft – Online)

 

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