Zum Schweizerkopf – ein Traumblick nach dem anderen
Kaum zu glauben, wieviel Menschen bei diesem herrlichen Wetter in unseren Wäldern unterwegs sind. Zu Beginn ist alles noch ganz ruhig, als wir gemütlich mit dem Fahrrad über den Kugelberg nach Loffenau hoch zum Käppele strampeln. Doch dort trifft man jede Menge Ausflügler, so machen wir uns ohne längeren Halt gleich weiter zum Risswasen. Von dort aus gehts über verschlungene Wege hoch zum Weithäusleplatz, am Ursprung der Alb vorbei. Erst dort, wo sich acht Wege aus allen Himmelsrichtungen treffen, gönnen wir uns eine Rast. Weiter gehts zur Teufelsmühle.
Auf dieser Strecke gibts jede Menge phantastischer Aussichtspunkte, hinunter zur Plotzsägmühle – wo eine lange Schlangen geparkter Autos viel Besucher vermuten lassen -, nach Herrenalb, in der Ferne Karlsruhe. An dem Punkt, der sich “Traumblick” nennt, laden zwei Holzliegen zum Verweilen ein – und zwei Holz-Schweine sind beliebte Foto-Objekte. Der nächste Aussichtspunkt ist nicht weit: bei der Hahnenfalzhütte, wo man sogar die Wasserflasche auffüllen kann. Selbstverständlich machen wir einen Abstecher hinauf zur Teufelsmühle und schauen vom Bürgermeisterblick hinunter ins Murgtal. Über die Michaelsrank-Hütte (wieder eine tolle Aussicht) gehts hinunter nach Loffenau und durchs Leutersbachtal zurück nach Gernsbach. Insgesamt kommen 40 Kilometer zusammen – und jede Menge Höhepunkte durch die grandiosen Aussichten.
Zur Rhododendronblüte beim Bütthof
Ein Bilderbuch-Wetter verführt uns, an einem Sonntag die Rhododendronblüten am Bütthof zum Ziel zu nehmen. Sicher ist dort viel los, aber da die Gastwirtschaft noch nicht geöffnet sind, hält sichs vielleicht in Grenzen. Viel wichtiger ist, dass Werner eine schöne E-Bike-Tour dorthin kennt. Also auf gehts zu unserer ersten gemeinsamen E-Bike-Tour….
Mit dem E-Bike nach Hause
Zum Rockert
Im Gernsbacher Kurpark beginnt unsere Wanderung. Dort bewundern wir den üppigen Rhododendron, der in allen Farben blüht. Die Alte Weinstraße ist wohl mit ihrem steilen Anstieg gleich zu Beginn eine echte Herausforderung, aber entlang des Weges bieten die weidenden Schafe und die Aussichten Richtung Schloss Eberstein und ins Murgtal willkommene Verschnaufpausen.
Wir wählen den Pfad Richtung Lautenbach, auf dem es etwas bergab geht, bevor wir auf der anderen Talseite wieder Höhe macht. Zuerst an der Lautenbacher Kirche vorbei. Sie ist geöffnet, was in den Corona-Zeiten nicht selbstverständlich ist. Mit einer Besucherin kommen wir dort auch ins Gespräch, zur Zeit ist niemand in Eile. Am Waldspielplatz – der aufgrund der Corona-Krise noch gesperrt ist, aber ab morgen wieder geöffnet wird (langsam werden die Verordnungen zur Bekämpfung der Pandemie gelockert) – gehts dann ab Richtung Elsbethüttle. Der Weg verengt sich, und in steilen Kurven gehts zum romantischen Aussichtspunkt mit Rasthütte. Weiter auf schmalen Pfad gehts entlang der Rockertfelsen, von dem man immer wieder Aussichten ins Murgtal genießen kann. Höhepunkt ist sicher der Dachsfelsen, ein wildromantisches Fleckchen, mit ausreichend Felsvorsprüngen, so dass man auch die gewünschten Corona-Abstände zu anderen Wanderern einhalten kann. Dort begegnet uns auch ein Radfahrer, der sein Fahrrad bis auf den höchsten Punkt trägt!
Beim Rückweg kommen wir bei der Rockertfelsenhütte vorbei, genießen den grell blühenden Ginster, erfrischen uns am Rehackerbrünnele und entdecken das neue Schild, das auf den Reichentäler Kunstweg und den Jägerpfad hinweist. Auf den letzten Höhenmeter auf dem Schwannweg rauchen schon die Sohlen der Wanderschuhe (immerhin haben wir 500 Höhenmeter gemacht): jetzt haben wir uns aber das Eis aus der Eisdiele verdient!
Wanderung Orgelfelsen Teufelsmühle
Wieder ein Wander-Sonntag mit traumhaften Wetter. Vom Orgelfelsen-Parkplatz unternehmen wir in unterschiedliche Richtungen unsere Tour: Werner mit dem Fahrrad nach Freudenstadt und ich zu Fuß über die Teufelsmühle wieder nach Hause.
Die Wandertour führt erst mal bergauf zur Langmartskopfhütte, wo sich Radfahrer, Wanderer und Reiter treffen. Die Corona-Krise führt dazu, dass viele die Ziele in der näheren Umgebung ansteuern.
Weiter gehts auf dem Höhenpfad Richtung Teufelsmühle. Den Zick-Zack-Weg hinunter und über die Illertkapelle und die Alte Weinstraße wieder zurück nach Gernsbach. Dort wartet schon unsere sonntägliche Bestellung bei der örtlichen Gastronomie: dieses Mal gibts Ente vom Thai-Bamboo!
Blick auf Schurmsee
Unter der Hochspannungsleitung ins hintere Murgtal
Ostermontag zum Brigittenschloss
Unter der Hochspannungsleitung ins vordere Murgtal
Donnerstag ist Fahrradtour mit SG Stern angesagt, zur Zeit halt nicht. Also alleine fahren, der Weg ist das Ziel. Heute: so nahe wie möglich an der Hochspannungsleitung durchs Murgtal fahren, Start in Hilpertsau. Kann ich empfehlen, wunderschöne Wald- und Wiesenwege, Trails, Ortsdurchfahrten, den Weg suchen, ausprobieren, ungewöhnliche Aussichten. In Bischweier habe ich aufgehört, freue mich aber schon auf Teil 2 ins hintere Murgtal.
Kampf gegen Corono: Datenspende
Eine interessanter Ansatz vom Robert-Koch-Institut: eine App zur Bekämpfung des Corona-Virus zu entwickeln.
Über die “Corona-Datenspende-App” kann man freiwillig Daten spenden. Dazu braucht man eine Smartwatch oder ein Fitnessarmband und ein Smartphone. Mit der App werden Krankheits-Symptome erfasst, über die Wissenschaftler zusätzliche Rückschlüsse über die Verbreitung des Virus ziehen können. Dazu müssen Nutzer die Postleitzahl und auch Körperdaten, wie Größe, Geschlecht, Gewicht etc., preisgeben. Die App misst den Schlafrhythmus, Körpertemperatur und auch den Puls. So bekommen die Wissenschaftler ein genaueres Bild über Symptommuster beispielsweise.
Pfarrgemeinderat gewählt
Danke für das Vertrauen, dass die Gemeinde uns, den Kandidaten des neuen Pfarrgemeinderats, ausgesprochen hat. Wenn auch die Wahlbeteiligung gering war, so ist doch aus dem Ergebnis eine große Zustimmung für die Kandidaten zu sehen.
Ich möchte mich ganz herzlich bei denen bedanken, die sich an der Wahl beteiligt haben und vor allem an den Wahlausschuss, der trotz Corona-Krise und der Verschiebung des Wahlendes sowie der Online-Wahl das Ergebnis ermittelt hat.
Jetzt müssen wir uns noch etwas gedulden, bis die erste Sitzung stattfinden kann, doch wir sehen der produktiven Arbeit entgegen. Es gibt so viele Projekte, die es zu füllen gilt!
Das Ergebnis wurde auf der Webseite der Katholischen Seelsorgeeinheit Gernsbach veröffentlicht.
#stayhome
In Zeiten der Corona-Krise haben wir erstmal vermieden, unterwegs zu sein.
Außer auf einer Fahrradtour – allein
… oder bei einem Spaziergang in der Umgebung
Reiche Geschichte des Gleisle-Areals
von der Schmiede zur Metzgerei
Spannende Einblicke in die Unterwelt der Altstadt gibt es im Gleisle-Areal in der Hauptstraße 6. Deutlich sichtbar sind für den Passanten die Reste von mehreren Kellern. Da sind gewölbte Keller zu entdecken, einige sind aus Sandstein gemauert, andere aus Ziegelsteinen.
In guter Erinnerung ist den Gernsbachern noch die Metzgerei Gleisle, die einst auf diesem Gelände stand. Bis zum Abriss des Hauses im Jahr 1993 beheimatete das mehrstöckige Gebäude, das direkt an die Stadtmauer grenzte, eine Metzgerei. Zwei in Stein gehauene Schweinsköpfe gaben schon von der Straßenseite her einen Hinweis auf das hier beheimatete Gewerbe. Bereits der Vater von Karl Gleisle, Joseph Gleisle, betrieb hier 1889 eine Metzgerei. Zu dem dreistöckigen Wohnhaus gehörte auch eine Wurstküche, weist das Gebäudeversicherungsbuch im Stadtarchiv Gernsbach nach. Der Zustand des Hauses wird als „ziemlich gut“ beschrieben.
Geht man der Historie dieses Anwesens nach, so findet man im Stadtarchiv weitere interessante Hinweise. Auch 1876 gab es in dem stattlichen Haus eine Metzgerei. 1876 hatte der Gaggenauer Metzger Ferdinand Melcher das Gebäude „bestehend aus der Metzig zu ebener Erd samt Viehstall, Futtergang und Heustall“ erworben.
Im Jahr 1869 ist die genaue Lage des Gebäudes dokumentiert: „in der Unterstadt … neben dem städtischen Wachthaus und Straße, vorn die Hauptstraße und hinten Mühlgraben“. Auch 1859 findet man in der Lagebeschreibung des Hauses den Hinweis auf das Torwächterhaus: „… neben dem städt. Wachthaus an der Allmendstraße“. Damit ist nicht nur nachgewiesen, dass das Haus direkt an die Stadtmauer gebaut war, vielmehr ist auch die direkte Nachbarschaft zu dem nicht mehr existierenden Torwächterhaus bestätigt.
Die wechselvollen Jahre um die Revolution von 1848 brachten auch für das Haus Veränderungen. In den Jahren muss der Wechsel zu einer Metzgerei stattgefunden haben, davor ist in den Grundbüchern von einer Schmiede die Rede. 1847 wird dokumentiert, dass der Schmiedemeister Friedrich Hasenpflug das Wohnhaus samt „Schmiedewerkstätte zu ebener Erde nebst der danebenliegenden Kohlenkammer“ verkauft. Bis in das Jahr 1782 finden sich im Stadtarchiv Nachweise auf eine Schmiedewerkstätte auf dem Areal. 1790 wird detailliert die Lage des Anwesens beschrieben: das Gebäude befindet sich direkt am unteren Tor, für die Stadthistoriker ein wertvoller Hinweis darauf, dass damals das Stadttor noch bestand.
Sicher ist, dass das Haus im Jahr 1715 gebaut wurde. Sicherlich gab es zuvor schon an dieser Stelle eine Bebauung, wahrscheinlich wurden die Vorgängerbauten während des Pfälzischen Erbfolgekriegs Ende des 17. Jahrhunderts zerstört, als die Verwüstungen durch französische Truppen in ganz Baden auch Gernsbach nicht verschonten .
So manches rund um dieses Gebäude liegt im Dunkel der Geschichte. Lassen sich die Spuren von schwarzem Ruß in den jetzt offengelegten Kellern auf die einstige Schmiede zurückführen, die es auf dem Areal vor über 200 Jahren gab? Oder sind sie Hinweise auf die ehemaligen Stadtbrände?
Für die Beantwortung dieser Fragen geben archäologischen Untersuchungen aus dem Jahr 2017 wertvolle Auskünfte. Diese Prüfung gehört zu den Voraussetzungen für eine neue Bebauung in dem sensiblen Altstadtbereich. Sie wurden von der Firma Kohler & Tomo Archäologie, die sich auf archäologische Dienstleistungen spezialisiert hat, durchgeführt und waren von dem Eigentümer des Grundstücks, der Emely GmbH, Lahr, beauftragt worden. Diese Baufirma hat beantragt, auf dem Gleisle-Areal ein Mehrfamilienhaus mit Tiefgarage zu erstellen.
Bei den Untersuchungen kamen nicht nur die alten Fußbodenfließen der Metzgerei Gleisle zum Vorschein, sondern auch das Labyrinth der vielfältigen Keller. Wie die Grabungsfirma weiter feststellte, sind auf dem Areal bauliche Überreste aus dem Mittelalter wie der Neuzeit zu finden. Die Ergebnisse stellten klar, dass die Keller sogar im 16. Jahrhundert oder in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts entstanden sein dürften. Außerdem konnten noch ältere Fundstücke sichergestellt werden, die bis ins ausgehende 15. Jahrhundert zurückweisen. Spannend lesen sich die Ergebnisse der Archäologen: Bei einem der Keller handelt es sich um den Eiskeller der ehemaligen Metzgerei, erbaut etwa 1912. Außerdem kam auch ein massiver mittelalterlicher Bau zu Tage. Er schloss sich östlich des Gewölbekellers an (Richtung Murg) und nahm den Bereich zwischen der süd- und nordöstlichen Stadtmauer ein. Nachgewiesen wurden seine bis 1,40 Meter mächtigen Mauern. Von der Westseite gab es eine circa 2,50 Meter breite Durchfahrt aus Sandstein. Im Innenraum konnte im Fußboden eine über 1,50 Meter dicke Brandschuttschicht aus stark durchgeglühten Dachziegeln und Lehmgefache dokumentiert werden.
Die bisherigen Funde würden das Genehmigungsverfahren für den beantragten Neubau nicht gefährden, so das erste Urteil der Archäologen. Wie auch Martin Strotz, der Gebietsreferent für Archäologische Denkmalpflege im Landesamt für Denkmalpflege (Dienstsitz Karlsruhe) bestätigte, sei der wertvollste Teil des Gleisle-Areals die Stadtmauer. Weitere Ergebnisse der als „spannend“ bezeichneten Untersuchungen müsse man abwarten. Denn diese geben nicht nur Hinweise auf die frühere Nutzung des Gebäudes, sondern auch auf die facettenreiche Geschichte der Altstadt von Gernsbach.
Regina Meier
Dieser Beitrag erschien im “Gernsbacher Boten” 1/2020 im Casimir Katz Verlag am 31. März 2020