Aller-allerletzte Langlauftour der Saison

Das haben wir schon seit Jahren nicht erlebt: nach Ostern eine Langlauftour im Gebiet der Schwarzwaldhochstraße zu machen. Bei besten Schneebedingungen (wir durften unsere Spur selbst legen) hat uns der 1000-Meter-Weg vom Ruhestein zum Schliffkopf beides geboten: ein tolles Langlauferlebnis und eine grandiose Aussicht auf die vorfrühlingshaften Scharzwaldtäler.

Wer weiß, ob nicht die Spuren im Schnee vom Osterhasen waren?

Spätestens, als wir nach der Skischanze Ruhestein auf den Schlittenhang kamen, war klar, dass Osterferien waren. Einzelne Schulkinder genossen mit ihren Großeltern den letzten Schnee der Saison hier oben. Wir konnten uns deren Freude nur anschließen und baten um ein letztes Langlaufski-Bild von uns. Im April! Mal sehen, wie’s nächstes Jahr aussieht?!

Filmreife Burg Tannenfels

Der Anlass, der uns zur Burg Tannenfels führte, war der Zweiteiler im ZDF: “Waldgericht“. Doch was uns tatsächlich oberhalb von Mitteltal erwartete, war auch für uns eine Überraschung. Eine Entdeckung! Nur ein kurzer Spaziergang führt von Mitteltal zur Burgruine Tannenfels. Doch taucht man schnell in die dichte Atmosphäre des Tannenwaldes und der geheimnisvollen Sagen der historischen Ortes ein. Doch bald nach der eindrucksvollen Sandstein-Gebildes erfreut man sich an den Aussichten auf die Schwarzwaldhöhen und im Tal auf die munter fließende Murg.
Immer wieder werden die Bilder des eindrucksvollen Krimis “Waldgericht” lebendig. Ein Glück war bei unserer Ostersonntags-Wanderung dort strahlendster Sonnenschein und kein nebelverhangender, düsterer Tag – ansonsten hätten wir vielleicht schon die Stimmen der Erdgeister hören können. Regisseur Marcus Rosenmüller hat dies in dem Zweiteiler “Waldgericht”eindrucksvoll insziniert. Die intensiven Momente des Films, in denen im Film die Beschwörungs-Formeln der Wald-Frau zelebriert werden, kommen in Erinnerung.
Nach den beklemmenden Eindrücken der Ruine Tannenfels – und das bezieht sich nicht nur auf die schroffen Felswände, in denen Sandsteinquader eingezwängt sind, – erklimmt man erleichtert die Anhöhe und genießt von der Walter-Hütte den Ausblick ins offene Tal. Bequeme Holz-Liegen erleichtern die Entspannung, die sich hoch oben auf der Anhöhe einstellt.
Der Ort ist auf jeden Fall einen Ausflug wert!

Gernsbacher Osterweg 2021

Derzeit, bestimmt durch die Corona-Pandemie, ist es nicht leicht, Ostern zu feiern. Und doch gibt Ostern Hoffnung, hoffen wir auf den Sieg über das Virus, auf neue Gemeinschaft nach der Krise.
So wurden auch neue Formen gesucht, wie man Ostern feiern kann. Warum nicht mal mit einem Spaziergang? In guter ökumenischer Verbundenheit wurde daher in Gernsbach ein Weg von der St. Jakobskirche zu der Liebfrauenkirche gewählt. Als Begleitung kann eine Broschüre dienen, die das Gemeindeteam Gernsbach der Katholischen Seelsorgeeinheit Gernsbach kurz vor Ostern geschaffen hat.
Idee: Irene Schneid-Horn – Realisierung: Gemeindeteam Liebfrauen Gernsbach – Herstellung der Broschüre: Pfarrbüro Katholische Seelsorgeeinheit Gernsbach
Texte: Susanne Floss, Regina Meier, Irene Schneid-Horn, Achim Schwelle

Ein Bericht dazu fand sich im Badischen Tagblatt unter “Kunstwerke, Gedanken und Gebete“.

Der Gernsbacher Osterweg

Farbiges Glas bringt das Licht von Ostern zum Leuchten

Ende vergangenen Jahres wurde das Buch „Leuchtende Hoffnung“ über die Glasfenster in der St. Jakobskirche Gernsbach veröffentlicht. Seit 1966 befinden sich die Glasfenster von Albert Birkle (1900-1986) in der Gernsbacher St. Jakobskirche. Einerseits sind sie abstrakt gehalten, andererseits definieren sie durch die figürliche Darstellung das jeweilige religiöse Motiv.

Zu dem dreiteigen Zyklus gehören das Osterfenster, das zentrale Pfingstfenster und die Darstellung des himmlischen Jerusalems.

Sie wurden eigens für diesen Chorraum geschaffen und sind ein kunstvoller Ausdruck christlichen Glaubens.  Das beherrschende Motiv des Osterfensters ist die in weißem Glas gefasste Gestalt des auferstandenen Jesus. Zentral in der Mitte leuchtet die weiße Figur.  Kränze aus meist gelben Glas umringen den Kopf und laufen strahlenförmig zu den Rändern. Gold leuchtend durchdringen sie den Hintergrund, der in blau-lila-grauen Tönen gehalten ist. Ein rotes Glas in der Brusthöhe der Figur symbolisiert das durchbohrte Herz des Gekreuzigten. Im linken Bildrand zieht ein Engel vor dem offenen Grab den Blick des Betrachters auf sich. Ein Pendant im rechten Bildrand zeigt den Giftstachel eines Skorpion in abstrakter Form als Zeichen für den Tod und die Angst.

Birkle ist in diesem Fenster eine meisterhafte Verbindung zwischen Licht und Farbe gelungen.  Auch wenn durch dieses Fenster, das nach Norden ausgerichtet ist, kein direktes Sonnenlicht fällt, so ist die Strahlkraft ungebrochen. Das Osterfenster leuchtet – von der Kanzel aus betrachtet – in direkter Linie hinter dem die Kirche beherrschenden Kreuz und verkündet umso kräftiger die Botschaft von der Auferstehung Jesu und den Sieg über den Tod. Leid und Schmerz werden überwunden, die Erlösung und Auferstehung erstrahlen im Licht.

Albert Birkle erhielt den Auftrag für die drei Glasfenster von der St. Jakobsgemeinde und Pfarrer Siegfried Diemer, der von 1957 bis 1972 evangelischer Stadtpfarrer war. Ausschlaggebend für die Wahl auf Albert Birkle war die Verbindung zu Henriette Fischer-Zach, die ihn für diese Aufgabe begeistern konnte. Zuerst fertigte er ein kleineres Fenster an, um die Skeptiker in der Gemeinde von der künstlerischen Aussagekraft eines modernen Glasfensters zu überzeugen. Heute befindet sich dieses als Meditationsfenster in der Sakristei von St. Jakob.  Nach langem Ringen hat die Gemeinde mit finanzieller Unterstützung hiesiger Industrie-Unternehmen letztlich 1965 den Auftrag erteilt.

Zu diesem Zeitpunkt ist Birkle bereits ein renommierter Glaskünstler. Albert Birkle kam am 21. April 1900 in Berlin auf die Welt. „Ich bin wohl in Berlin geboren, aber weil meine Eltern Süddeutsche waren, bin ich während der Ferien immer in Süddeutschland gewesen,“ erzählt er in einem Interview. In den zwanziger Jahren bildet ein erheblicher Teil seiner künstlerischen Tätigkeit die Porträtmalerei. In den dreißiger Jahren beschäftigte sich er sich mit sozialkritischen Themen, aber auch Landschaften und Industriemotive gehörten dazu.  

Die Haltung der Nationalsozialisten gegenüber Birkle blieb lange ambivalent. 1936 wurden noch zwölf seiner Werke auf der Biennale in Venedig gezeigt, doch schon ein Jahr später wurden seine Arbeiten als „entartet“ gebrandmarkt und aus öffentlichen Sammlungen, wie dem Haus der Kunst in München und der Nationalgalerie in Berlin, entfernt.

Sein erstes Glasfenster entstand in Herrenberg 1931-1933. Seine Hinwendung zur Glasmalerei verstärkte sich nach Kriegsende. Im Zuge des Wiederaufbaus erhielt Birkle mehrere Aufträge zur Gestaltung von Kirchenfenstern.

Birkle erzählt von seiner Liebe zur Glasmalerei: „Das Sichversenken in das Leben des Glases lohnt alle handwerklichen Schwierigkeiten, die der Künstler meistern muß. Der Glasmaler schöpft aus dem vollsten Licht und der vollsten Farbe zugleich… Seine Farbe ist die reinste, die denkbar ist, sein Licht das hellste. Wenn das Werk gelungen ist, soll es dazu beitragen, die Gläubigen in die Atmosphäre der Andacht und des Gebets zu führen.“

Im schwäbischen Raum gibt es mehrere Kirchen, die von ihm ausgestaltet wurden. Es wäre eine attraktive Rundreise von Herrenberg und Kuppingen über Balingen nach Geislingen, wenn man sich einige dieser Werke anschauen wollte. Den Höhepunkt seines Schaffens als Glaskünstler erlebte er durch einen Auftrag für die National Cathedral in Washington D.C. 1968-70. Diese Werke gehören sicherlich zu den hervorragenden Schöpfungen Birkles und sorgten für internationale Anerkennung seiner Kunst.

Die neuere Beschäftigung mit den Birkle-Fenstern in Gernsbach hat auch einen Kontakt zu den Nachfahren von Albert Birkle eröffnet, die das Archiv und das Werk des 1986 verstorbenen Künstlers in Salzburg betreuen. So wurde auch der Zugang zu bisher unveröffentlichten Zeichnungen möglich, die als Vorlage für die Gernsbacher Fenster dienten. Sie wurden im Maßstab 1:20 angefertigt und belegen eindrucksvoll die zeichnerische Brillanz Birkles. Sie machen auch deutlich, wie er das Handwerk der Glasmalerei beherrschte, wie vortrefflich er in der Lage war, die Aussagen von einer Zeichnung auf Papier auf den Werkstoff Glas zu übertragen.

In den Fenstern in der Gernsbacher St. Jakobskirche sowie im gesamten künstlerischen Werk Albert Birkles gibt es noch viel zu entdecken. Die Ostertage geben genügend Zeit, sich mit dem Farbenspiel und dem Ausdruck des Osterfensters zu beschäftigen.

Regina Meier

 

Zu den Glasfenstern von Albert Birkle werden Führungen von der Touristinfo Gernsbach angeboten (sofern es die Corona-Verordnungen erlauben): Dr. Irene Schneid-Horn wird am Freitag, 23. April 2021, 17 Uhr, und am Samstag, 3. Juli 2021, 14 Uhr, eine Einführung in die Geschichte und Aussage der Kirchenfenster geben. Treffpunkt: St. Jakobskirche Gernsbach.

Dieser Beitrag erschien im “Gernsbacher Boten” 1/2021 im Casimir Katz Verlag am 23. März 2021

Turmfalken setzen sich durch

Die Falken sind wieder da! Rechtzeitig zu Beginn des Frühjahrs sind die eleganten Flieger wieder in den Turm der Liebfrauenkirche eingezogen. Doch ganz so einfach war es nicht. Der Nistkasten hoch oben in der Spitze des Turmes war sehr begehrt: mehrere Turmfalken kämpften um den Einzug in den frisch gereinigten Nistkasten. Dohlen schauten diesen Nistkämpfen entspannt zu, während sich Rabenkrähen sich oftmals in die Auseinandersetzungen einmischten. Nach spannenden Flugmanövern hat sich ein Falkenpaar durchgesetzt, das nun nachhaltig ihr Zuhause bewacht. Schon allein das Beobachten dieser Nest-Wächter ist spannend. Sie beobachten von dem Ausguck vor ihrem Nistkasten die Umgebung sehr genau, sie können ja ihre Halswirbelsäule um 180 Grad drehen. So entgeht ihnen nichts, was vor ihrem Nest geschieht.
Mal abwarten, ob es auch in diesem Jahr Nachwuchs einstellt. Im Jahr 2020 konnte das Falkenpaar vier Junge großziehen.

Video Falke mit Dohlen

Video Falken kämpfen um den Nistkasten

Video Welcher Falke setzt sich durch?

Neben dem Falken-Nistkasten, der im Turm der Liebfrauenkirche von Süden her angeflogen werden kann, gibt es in östlicher Richtung eine Öffnung für einen Eulen-Kasten und in nördlicher Richtung einen für Dohlen. Vor Beginn der Nestsuche wurde dort ein neuer Nistkasten für Dohlen montiert.
Mit dieser Aktion hat die Liebfrauengemeinde die Beheimatung der seltenen Vögel nachhaltig unterstützt. Bereits vor zehn Jahren wurde sie mit der Plakette „Lebensraum Kirchturm“ vom Nabu ausgezeichnet.
Seit 2012 befindet sich dort bereits ein Nistkasten für Dohlen, angeregt von Stefan Eisenbarth und installiert von Hanspeter Schultheiß und Werner Meier. Dieser wurde nun von den Naturschutzwarten des Nabu Jutta Kastner und Ernst Krieg erneuert. Die Montage erfolgte mit Unterstützung von Klaus Detscher. Schon wenige Tage danach inspizierten die ersten Dohlen das neue Nest. Ob sie sich allerdings darin einnisten, wird sich erst im Laufe des Frühjahrs zeigen. Erste Exemplare der putzigen Krähenvögel haben bereits den Kirchturm inspiziert.

Artikel über den Bau des Dohlenkastens findet man hier

Gruppe mit Pfarrer Josef Rösch bei der Überreichung der Plakette Lebensraum Kirchturm vor der Liebfrauenkirche Gernsbach
Überreichung der Plakette “Lebensraum Kirchturm” 2011 vor der Liebfrauenkirche Gernsbach
Bereits 2011 wurde die Gemeinde Liebfrauen in Gernsbach mit der Plakette “Lebensraum Kirchtum” ausgezeichnet. Presseartikel dazu

Langlaufen zur Prinzenhütte

Ein Wintersonnentag wie er im Buch steht! Blauer Himmel, eisige Temperaturen, optimale Schneeverhältnisse. Da wählen wir als Ziel für unsere Langlauftour das Hohlohgebiet.

Erinnerungen an 2006 und 2010 werden wach, als wir nach starken Schneefälle auch zu Spaziergängen zum Hohlohsee unterwegs waren. Damals war der Hohlohturm von Schneewehen gezeichnet. Unglaublich wie die Zeit vergeht! Die alten Fotos erlauben einen Rückblick!

Winterimpressionen: Januar – Februar 2021

Eine wunderschöne Winterwanderung: am Dreikönigstag haben wir eine atemberaubende Tour zum Ellbachsee gemacht. Ausgangspunkt war Mitteltal, und dann gings durch frischen Schnee hinauf, durch das Tal des Guten Ellbach hinauf und durch das Tal des Bösen Ellbach hinunter. Vorbei an dem Rosshimmelwasserfall und dem Ellbachsee. Gerademal vier Wochen später unternehmen wir die gleiche Tour – und haben ganz andere Eindrücke.
Schon bei der ersten Wanderung fielen uns die vielen Bäche rechts und links des Ellbachs auf, überall plätscherte und gluckerte es. Doch nichts gegen die Wanderung vier Wochen später: da ergossen sich wahre Sturzbäche von den Höhen der Schwarzwaldhochstraße hinunter. Tagelange Regen zuvor und einsetzendes Tauwetter waren die Ursache für diese Wassermassen. Wieder ein spektakulärer Ausflug.

Dramatik pur: Wolken und Alpenblick


Nur eine Woche nach dem spektakulären Sonnenuntergang am Schliffkopf erlebten wir wieder ein dramatisches Naturschauspiel an der Schwarzwaldhochstraße.
Nach einer Langlauftour zum Genießen vom Steinmäuerle bis zur Melkerkeikopf (Aussicht A) konnten wir herrlichsten Schnee genießen. Am Himmel bildete sich dramatische Wolkenformationen aus, die Werner mit der Kamera noch extremer herausholen konnte. So war der Rückweg bis zum Aussichtspunkt B ein echter Genuss.
Wir begegneten nur wenigen Schneeschuh-Wanderern und Langläufern, wahrscheinlich ist der erste Schnee-Euphorie schon gestillt. Doch für uns war es wieder ein ganz anderes Erleben dieser Winterlandschaft: dieses Mal waren es die Schneekristalle, die sich selbst an den zartesten Ästen festhielten. Daher wurden es dann doch ein paar Fotos mehr als geplant.
Doch der Höhepunkt folgte beim Sonnenuntergang. Die Sicht in die Ferne wurde immer besser, und man konnte von dem Aussichtspunkt am 1000-m-Weg in der Ferne die Alpenspitzen sehen – ganz deutlich. Selbst die Fotos bestätigten das mit dem Auge gut erkennbare schroffe Alpenpanorama. Eine der ganz seltenen Tage, an denen das möglich ist. Da waren wir am rechten Tag am rechten Ort….

Ungebrochener Aufbauwille

Bewundernswert und außergewöhnlich: der ungebrochene Aufbauwille der White House Canyon Bewohner ist unglaublich.
So wie aus den verbrannten und angekohlten Redwoods wieder zarte, grünen Sprösslinge wachsen, lassen sich auch die Bewohner nicht unterkriegen.
Nach den verheerenden Bränden im August südlich von San Francisco durften die betroffenen Anwohner im Herbst noch nicht zu ihren Häusern und Anwesen zurückkehren. Zu groß war die Gefahr durch weiter schwelende Brände, umfallende Bäume, abrutschende Straßen. Erst im Oktober begannen die Aufräumarbeiten.
Eine eindrucksvolle Reportage über den Brand im Bereich Ano Nuevo – Wadell – White House Canyon gibt dieser Film.

Dann folgte der nächste Schock: Die Straße in den White House Canyon droht abzurutschen! Doch auch die Reparatur geht nicht so einfach. Zum einen kann man als einzelner Farmer alleine keine Rohre unter die Straße verlegen. So fanden sich Ende Oktober ein paar Freunde zu einem Arbeitseinsatz zusammen. Maschinen und schweres Gerät wurden organisiert, Fachleute zusammengetrommelt. Und dann war es ein voller Tag harter Arbeit Am Ende des Tages, an dem bis in die Nacht hinein gearbeitet und drei Rohre unter die Straße verlegt wurden, waren alle nicht nur erschöpft, sondern von tiefer Dankbarkeit erfüllt, solche Freunde zu haben..
Mitte Oktober fand der Aufruf von Julia über Facebook: „Looking for someone with 48 inch chainsaw“, umgehende Antworten. Naja, wer hat denn grad mal eine Kettensäge mit einem 1,20 m-Blatt daheim? Und doch gabs von allen Seiten Nachbarschaftshilfe. Tatkräftige Unterstützung kam, und die Baumfällarbeiten konnten angepackt werden.
Aber dann gibt es immer wieder Rückschläge, wie der LKW, der im Graben landete. Mitte Januar rutschte ein LKW beim Abtransport von Asche und Trümmer an einer tückischen Teil der Straße ab. Ein Glück kam der Fahrer mit einem blauen Auge davon, aber die Straße war erstmal für einen Tag nicht mehr passierbar.
Die Bewohner versuchen weiter Normalität in ihr Leben zu bringen. Ein kleiner Ausdruck davon ist der Bücherbus. Er versorgt die Bewohner wieder mit Lesestoff, so gibt es eine Alternative zum Fernsehen (abgesehen davon hat nicht jeder wieder stabilen Stromanschluss): das gute, alte gedruckte Buch.
Und auch Hilfsaktionen aus der Region geben den Opfern, die alles verloren haben, neuen Auftrieb. Die Crowd-Funding-Aktion für den Wiederaufbau der Straße und der Infrastrukur ist nach wie vor aktiv. Neben dem Notwendigsten gibt es auch Initiativen, wie z.B. der. bei denen Frauen Quilts für die Geschädigten nähen. Oder die Aktion der CZU fire relief White House Canyon: T-Shirts und Pullover für einen guten Zweck. White House Canyon strong! Und vieles mehr.

Schnee-Runde zum Schloss Eberstein

Ein Sonntags-Spaziergang im Schnee, und zwar mit Schnee von der Haustüre ab – das gabs schon viele Jahre nicht mehr. Stetiger Schneefall begleitete unsere Tour durchs Waldbachtal zum Walheimer Hof, über den KH-Weg auf die obere Schlossstraße, weiter über die Amanda-Schau zum Schloss Eberstein und über den Eberpfad wieder zurück nach Gernsbach. Eine klassische Runde, mit der Besonderheit, die ganze Zeit im Schnee zu stapfen. Das war ganz besonders. Und machte soviel Hunger, dass nach der Wanderung die Buchstabensuppe schneller gegessen war als sich Wörter bilden ließen…
Auch bei dieser Tour begegneten wir immer wieder anderen Wanderern, dieser Schneezauber zieht viele nach draußen. Einige waren dabei fleißig und gestalteten Schneemänner – mit viel Phantasie und Gestaltungskraft.

Glitzerndes Eislametta – bis zum Sonnenuntergang

Mit dem festen Vorsatz nur wenige, vielleicht gar keine Fotos zu machen, begann der heutige Ausflug zum Schliffkopf. Doch kaum waren wir auf der Langlaufloipe, sprang ein Motiv nach dem anderen an uns heran: die Tannen waren geschmückt mit Eislametta! Der neuerliche Schneefall, die strahlende Sonne und die kalten Temperaturen ließen an den Nadeln Tropfen herabrinnen, die noch während des Abfallens zu Eis gefroren. So bildeten sich bizarre Eiszapfen an den Ästen, die sich im Sonnenlicht brachen. Daran konnte man nicht vorbei, ohne den Auslöser des Fotoapparats zu betätigen…..
Die Schwarzwaldhochstraße, die in den vergangenen Wochenende mit Verkehrs- und Parkproblemen in den Schlagzeilen war, präsentierte sich an diesem sonnigen Wochentag als bewundernswertes Ausflugsziel.
Doch auch in all dieser Natur-Pracht holte uns die Wirklichkeit ein: Dort oben erhielten wir von unseren amerikanischen Freunden die gesammelten Titelblätter von führenden US-Tageszeitungem über die neuesten Entwicklungen zum Impeachment von Donald Trump.

Und der Tag war noch nicht vorbei. Die Schatten wurden länger, und das Licht verfärbte sich. In den letzten Sonnenstrahlen wurde die Schneefläche in Farben getaucht: erst wähnte man eine Lichttäuschung, von Gelb über Lila. Doch der Fotoapparat war unbestechlich.
Eine Stärkung nach der Langlauftour und vor dem Heimweg tat gut!
Der Schnee verwandelte das Abendlicht in ein wahres Feuerwerk und bewies einmal mehr, dass das Sonnenlicht sich aus verschiedenen Farben zusammensetzt – wie auch gelb, orange, violett. Spannend waren die Versuche, mit dem Spektiv Aufnahmen zu machen. Doch in der Eiseskälte war die Bedienung des Geräts nur mühsam möglich. Die Ergebnisse waren nich zufriedenstellend, so konzentrierte man sich auf das Beobachten mit dem bloßen Auge. Nur schwer konnten wir uns von diesem Naturschauspiel lösen – so war es tatsächlich finstre Nacht, bis wir an den Parkplatz zurückkamen. Dort wurden wir noch belohnt mit einer beleuchteten Mondsichel – und die Ausparken aus dem zwischenzeitlich vereisten Parkplatz gelang dank der finnland-erprobten Fahrkünsten und der mitgebrachten Helfer (Splitt und Schaufel).

Langlaufen auf der Roten Lache


Kaum zu glauben: wir können einfach über den Berg fahren und den Schnee auf Waldwegen genießen. Wohl ist das Spuren auf den Waldwegen anstrengend, aber der Genuss in dem weißen Winterwald unterwegs zu sein, ist einzigartig. Ein Glück waren die Räumfahrzeuge schon vor uns unterwegs und haben die Straßen freigemacht. Doch nachdem es den ganzen Nachmittag weiter schneite, waren die Verkehrswege schon wieder zu und einige der Fahrzeuge, die zur Roten Lache fahren wollten, mussten zwischendrin ihre Schneeketten aufziehen.
Für uns war die Tour zum Holzschuhrank ein echtes Wintervergnügen, die Rast in der Schutzhütte mit heißem Tee tat gut. Der Rückweg war schon einfacher: da wir ja in unseren eigenen Spuren zurücklaufen konnten. Der Neuschnee, der hinzugekommen war, bremste nur wenig. Daheim wieder gut angekommen, war noch ein Rundgang im Garten bis zu den Reben im Mauergarten angesagt, um die Schnee-Impressionen zu genießen.

Schnee-Zauber auf der Schwarzwaldhochstraße

Solch einen Tag gibts selten: Schnee auf den Schwarzwaldhöhen, Sonnenschein pur, blauer Himmel, kalte Temperaturen, unkomplizierte Anfahrtswege und freie Zeit – ein Winter-Bilderbuch-Tag.
Die Wettervorhersage hatte es angekündigt, aber eine Garantie auf solche Bedingungen gibts nicht. Nach einer problemlosen Anfahrt erfreuen wir uns auf dem Weg vom Kniebis zum Ellbachsee-Blick an dem Knirschen des Schnees in der sonst stillen Winterlandschaft. Nur wenige Wanderer und Langläufer sind unterwegs – es ist Wochentag, die Corona-Bedingungen fordern Home-Office und -Schooling.