Gemeinsam mit den beiden Baden-Badener Theaterschauspielern Constanze Weinig und Max Ruhbaum erlebten wir die Lichtentaler Allee einmal “literarisch”. Sie trugen an einzelnen Stellen der bekannten Straße verschiedene Texte von Schriftstellern, Theaterschaffenden und Musiker aus dem 19. Jahrhundert vor. Immer mit Bezug auf Baden-Baden und die Zeit der Belle Epoque.
So ganz nebenbei wurde auch eine kurze Stadtgeschichte Baden-Badens vermittelt, die Anfänge des Spielcasinos inbegriffen. Eine gelungene Inszenierung von Texten von Hector Berlioz schafften die beiden Schauspieler vor dem Theater: Zitate von Berlioz stiegen jeweils mit Luftballonen in den Himmel.
Die Autoren der Zitate lesen sich wie das “Who-is-who” der Künstlerszene des 19. Jahrhunderts: von Felix Mendelssohn-Bartholdy über Carl Maria von Weber, Fanz Liszt, Hector Berlioz, Iwan Turgenjew, Leo Tolstoi, Clara Schumann, Johannes Brahms und Fjodor Dostojewski. Auch von Pauline Viardot-Garcia war die Rede, deren Haus in der Kurstadt Baden-Baden ein Treffpunkt der Kunstszene war und auch Augusta und Wilhelm I. von Preußen wie Otto von Bismarck zu Gast waren. Selbstverständlich wurde das Zitat von Clara Schumann über Baden-Baden bei dem Rundgang vorgetragen: “Denn alles kommt ja hierher.” Aber auch kritische Stimmen wie Mark Twain wurden rezitiert: “Es ist eine geistlose Stadt, voll von Schein und Schwindel und mickerigem Betrug und Aufgeblasenheit, aber die Bäder sind gut.”
Kurzweilig führten die beiden Schauspieler die Gruppe vom Stadtmuseum beginnend vorbei an den verschiedenen Büsten in der Lichtentaler Allee bis vor das Kurhaus, wo der literarische Spaziergang mit einer eine Szene aus Dostojewskis Werken abgeschlossen wurde.
Kostprobe “Brahms-Brief”
Kostprobe “Dostojewski”
Mehr über den Literarischen Spaziergang entlang der Lichtenthaler Allee